Lehrerfortbildungsformate und Nachhaltigkeit

Überlegungen am Beispiel einer Evaluation des Lehrgangs Mädchen in die Technik/ Jungen in die Pädagogik (MiT/JiP)

Autor/innen

  • Katharina Musil

Schlagworte:

Nachhaltige Fortbildung, Lehrer/-innenfortbildung, Evaluierung, Gender, Teilnahmemotivation

Abstract

Vorliegende Evaluation geht der Frage nach, ob der Lehrgang MiT/ JiP aufgrund der Wirkungsvermutungen der Interviewpartner/-innen als nachhaltig eingestuft werden kann und welche Rolle das Fortbildungsformat dabei spielt. Bei allen Befragten hat sich aus ihrer Sicht das Bewusstsein, Wissen und Verhalten in Bezug auf das Lehrgangsthema verändert und sie können auch bei den Schülern und Schülerinnen eine höhere themenspezifische Sensibilität feststellen. Dies entspricht einer Entwicklung auf allen vier Wirkungsebenen (nach Kirkpatrick & Kirkpatrick, 2006), was laut Lipowsky und Rzejak (2012) die Vermutung zulässt, dass der untersuchte Fortbildungslehrgang nachhaltig ist. Das Fortbildungsformat kann vor allem mit den Verhaltensänderungen der Interviewpartner/-innen auf der Wirkungsebene 3 in Verbindung gebracht werden. Trotz eingeschränkter Freiwilligkeit und lediglich extrinsischer Teilnahmemotivation bei fünf der sechs Interviewpartner/-innen äußern alle positive Wirkungsvermutungen. Dies zeigt ein allgemeines Dilemma von nachhaltigen Fortbildungsformaten auf, da diese mit einem relativ hohen Zeit- und Arbeitsaufwand für die Teilnehmer/-innen verbunden sind, was abschreckend wirken kann. Die Merkmale, die zur Nachhaltigkeit beitragen, stellen somit gleichzeitig eine Bildungsbarriere dar.

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Veröffentlicht

2017-12-02

Ausgabe

Rubrik

Erziehungswissenschaftliche Beiträge