Demokratische Partizipationsmöglichkeiten von 14-jährigen Schüler:innen im Schulalltag gegen autoritäre Risiken

Eine österreichweite empirische Studie

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.17883/pa-ho-2025-02-14

Schlagwörter:

Demokratieerziehung, Politische Bildung, VaKE (Values and Knowledge Education), Werteerziehung, Wissenserwerb

Abstract

Der Artikel behandelt die wachsenden Herausforderungen liberal-demokratischer Systeme und die zentrale Rolle von Schule und Politischer Bildung bei der Stärkung des demokratischen Bewusstseins junger Menschen. Politische Bildung vermittelt Wissen, Urteilskompetenz sowie Partizipationsmöglichkeiten und fördert eine demokratische Schulkultur. In Österreich ist Politische Bildung zwar im Schulsystem verankert, doch zeigt sich in der Praxis ein deutlicher Umsetzungsrückstand. Empirische Befunde belegen, dass politische Themen im Unterricht kaum behandelt werden und Lehrpersonen sie als herausfordernd empfinden. Die demokratische Partizipation im Schulalltag wird selten genutzt: Klassenrat und Schulparlament sind kaum etabliert. Das Projekt „Demokratiebewusstsein junger Menschen in Österreich“ (2024–2026) untersucht mit einer bundesweiten Befragung von 14- bis 15-Jährigen deren Wissen, Einstellungen und Erfahrungen. Erste Ergebnisse (N=1995) zeigen: Nur ca. 10 % nehmen Politische Bildung im Fach GPB als stark präsent wahr. Obwohl die Bedeutung von Meinungsvielfalt hoch eingeschätzt wird, lernen viele kaum, eigene Urteile zu bilden oder politische Handlungskompetenz zu entwickeln. Das Interesse der Jugendlichen an Partizipation und demokratischer Mitgestaltung ist hoch, obwohl sie noch nicht wahlberechtigt sind. Die Ergebnisse weisen auf Handlungsbedarf hin: Politische Bildung muss im Unterricht sichtbarer und stärker in schulische Strukturen integriert werden. Lehrer:innen benötigen neben rechtlichen und curricularen Rahmenbedingungen vor allem praxisorientierte Weiterbildungen. Schulen sind gefordert, Partizipation konsequent zu ermöglichen, um Demokratie nicht nur zu lehren, sondern auch erlebbar zu machen. So kann Schule zu einem zentralen Erfahrungsraum demokratischer Kultur werden und Jugendlichen helfen, ein politisches Bewusstsein zu entwickeln.

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Veröffentlicht

2025-12-11

Zitationsvorschlag

Demokratische Partizipationsmöglichkeiten von 14-jährigen Schüler:innen im Schulalltag gegen autoritäre Risiken: Eine österreichweite empirische Studie. (2025). Pädagogische Horizonte, 9(2), 203–220. https://doi.org/10.17883/pa-ho-2025-02-14